Fahrwerk Kurier*innenkollektiv, ein aktualisierter Name – an updated name

Vielleicht habt Ihr in letzter Zeit einige kleine, aber wichtige Änderungen an unserem Logo bemerkt. Wir möchten Euch diese gerne erläutern.

You may have noticed a small but important change to our logo recently. We’d like to tell you about it. (English version of this post is below)

Seit den frühen 80er Jahren, als Fahrradkuriere als Zustellungsform populär wurden, gilt das Kurierwesen als ein “überwiegend männlicher” Beruf. Wir sehen das immer noch bei überwiegend von Männern besuchten Fahrradveranstaltungen und bei Kunden*innen,die oft angenehm überrascht sind, dass eine Frau gekommen ist, um ihr Paket auszuliefern, zum Beispiel.

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Fahrwerk introduces TWINCAN™️ – a brand new technology for bike messengers

Exciting news today as we launch a brand new service this April 1st.

Introducing TWINCAN™️: a brand new technology to power bike messenger companies across the globe. We’ve spent the last year creating, tweaking and honing this new technology with some carefully selected partners – now we’re excited to set it live and roll TWINCAN™️ out worldwide.

We hope you enjoy our introductory video.

Starter TWINCAN™️ kits are now available for you to trial. Order your today and let us know how you get on. We can’t wait to hear what you think.

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New Service: Launching Bike Messenger Drone Tracking

Ein brandneuer Lieferservice in diesem Frühjahr: Drone Live Tracking

Wir freuen uns sehr, eine brandneue Innovation in der Welt der Kurier*innen und der grünen Logistik ankündigen zu können. In diesem Frühjahr werden wir das Live-Tracking auf eine ganz neue Ebene heben: Drone Live Tracking.

Dies ist ein einzigartiger Service von Fahrwerk in Berlin und wir können es kaum erwarten, ihn mit Ihnen zu teilen. Individuelles Drone Tracking ist ab sofort als Premium-Service verfügbar und ermöglicht es Ihnen, Ihr Paket auf dem Weg von A nach B zu verfolgen. Sie können beobachten, wie Ihr Paket mit einer Kurier*in auf einem Rad oder Lastenrad durch Berlin reist und sein Ziel sicher erreicht.

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Das KNTHLZ-Cargo: ein selbstgebautes Cargobike aus Holz

Simon #77 stellt die Geschichte einer ungewöhnlichen Kreatur beim 24 Hour Cargo Bike Race Berlin vor.

4:00 Uhr morgens: »So ne Kacke, warum tue ich mir das eigentlich an? Warum tun wir die Dinge, die wir tun und was treibt uns an?«

Als ich im Dezember vor dem ersten Lockdown beschloss ein zweites Lastenrad zu bauen, brauchte es eine neue Deadline, ein Ziel, eine Marke, irgendetwas, das genug Antrieb gab, um noch einmal so fokussiert zu arbeiten. Das erste Bike war ein Semesterprojekt, hatte also eine ganz klare Deadline, die auch mit der Ausleihe verbunden war. Denn dieses erste Lastenrad, unser Lastenkalle wurde zu dem einzigen Zweck gebaut, das kostenlose Verleihprogramm des ADFC zu unterstützen und die Verkehrswende zu pushen. Der Plan ging auf, unser Kalle war eines der ersten 15 Räder, des inzwischen, mit über 170 Lastenrädern in Berlin und Umland durch die Decke gegangen Programms, dass ein Paradebeispiel für die Commons-Bewegung geworden ist.

Doch so umweltfreundlich und nützlich Fahrräder und vor allem Lastenräder auch sind. Ihre Herstellung ist energieintensiv und das Endprodukt teuer. So kam die Idee auf, ein Lastenrad zu bauen, das nicht nur den Kreislauf Ansprüchen des »Cradle2Cradle« Konzepts genügt, sondern seinen CO₂-Fußabdruck durch den Vollholzrahmen auch massiv reduziert. Zudem würde der modulare Aufbau eine individuelle Anpassung ermöglichen, während der absurd niedrige Preis und die ausschließlich aus dem Baumarkt gekauften Teile, zwei weitere Schlüsselfaktoren für das niederschwellige Reproduzieren wären, sobald die Pläne als Open-Source-Hardware online zur  Verfügung ständen.

Kritiker gibt es immer viele und Leute, die nur labern noch mehr. Aber die, die mit dir dann da stehen und nicht nur sagen »geile Idee!«, sondern aktiv daran arbeiten, die kannst du meist an einer Hand abzählen. Diese Leute hatte ich schon und sie hatten Zeit und Bock auf ein neues Projekt. Zum Schrauben kommt man gerne zusammen, aber damit auch was bei rumkommt und nicht nur Bier getrunken wird, braucht es den nötigen Drive. Was gäbe es da Besseres als ein Rennen?

Die Arbeit für einen Prüfungstermin oder für einen Kunden fertigzustellen erzeugt jeweils unterschiedliche Arten von Motivations- aber auch Stressleveln. Und im Endeffekt kann Stress ein sehr starker Motivator sein. Aber auf ein Rennen hinzuarbeiten, bei dem es nichts zu gewinnen gibt und es einzig und allein darum geht sich mit anderen zu messen, das erzeugt einen einzigartigen Flow.

Eine Mischung aus kreativem Wahnsinn und schriller Begeisterung. Laut dröhnt die werbefreie Vietnam-War Playlist aus den Boxen, während mein Hongkonger Freund Shun-Fai und ich zwei Tage lang achthundert Löcher in zwanzig Laufmeter Holzlatten einbohren. Ein paar Wochen später und noch mehrfach umgebaut steht der Rahmen. Das Grundgerüst. Aber ein Fahrrad ist das noch lange nicht. Immer wieder die Abwägung: ist das modular, kompostierbar, leicht nachzubauen oder müssen wir hier funktional bedingt Abstriche machen?

Der Bauprozess:

Ein Lockdown Projekt könnte man es nennen, allerdings hat der Lockdown es eher verzögert als beschleunigt. Am Anfang haben wir noch gelacht. Am Ende stand ich doch recht oft allein da. Kein Vorwurf, so war einfach die Zeit.

Es ist Mittwochabend vor dem Rennen, laut lachend stehe ich bei Velogut und fachsimpel über Cargobikerace-Strategien während ich mir die letzten Teile besorge. Donnerstag und Freitag liege ich flach, ich habe irgendwas Falsches gegessen. Freitagnacht wird die VR-Bremse montiert. Ca. 100 km bin ich nur mit HR-Bremse gefahren. Jeden Tag eine andere Macke, jeden Tag die Kinderkrankheiten rausgeschraubt.

24 Hour Cargo Bike Race Berlin:

Um 12 Uhr mittags stehe ich im Motion-Lab. Die Augen hängen mir schon in den Kniekehlen. Ausgemergelt von Donnerstag und Freitag, wenig geschlafen und viel zu früh aufgestanden. Ich schaffe vielleicht zwei Stunden, denke ich. Und das Bike, na ja, schauen wir mal. Ich rechne fest damit, dass es kaputtgeht. Die Frage ist nur wo und wann. Johannes ist mein Teamkollege, aber Jan macht Support. Sein selbstgebautes Elektro BMX Lastenrad, das Versorgungsfahrzeug.

Ich starte mit vier Runden. Johannes macht sechs. Ich will auch sechs machen und nach Vieren fliegt mir die Lenkung auseinander. Mitten auf der Kreuzung. »Komisch, lenkt nicht mehr«, denke ich und übersteuere kurz, um den Fehler zu finden. »Oh oh, lenkt ja wirklich gar nicht mehr.« Ich gucke nach unten, die Lenkstange baumelt abwechselnd in der Luft und schleift am Boden. In dem Moment die VR-Bremse ziehen kann ich übrigens nicht empfehlen. Mit zwei von vier Kanistern, also zehn Kilo Ladung rette ich mich irgendwie über den abgesenkten Bordstein auf den Bürgersteig. Wow nur ein Kratzer am Schienbein.

Erster Anruf Johannes_89: »Du musst mir die Ladung abnehmen.« Zweiter Anruf Jan: »Ich brauche folgende Werkzeuge …«

Danke man du hast mir hier echt den Arsch gerettet. Flexend stehe ich neben dem umgekippten Bike, die anderen Fahrer feuern mich im Vorbeifahren echt noch an, geiles Gefühl! Ja, flexend stehe ich da. Das scheiß Blech ist nämlich gebrochen. So viel zum Holzbike, das da eh nicht hält … Scheiß Metall.

Zwei Stunden und ein Schawarma später geht’s weiter. Kurz geflickt. Zurück ins Hub. Schwachstelle verstärkt und Johannes fragt schon nach dem Wechsel. In jeder Runde gibt es 50 Meter mieses Kopfsteinpflaster. Jede Runde denke ich das die Lenkung dort wieder bricht. Jede Runde hab ich 50 m echt Angst. Es passiert nichts. Ich bekomme eine Stunde Schlaf und Johannes auch. Aber irgendwann bin ich durch, und zwar ziemlich. 4:00 Uhr morgens: »So ne Kacke, warum tue ich mir das eigentlich an?«

Weiteres Tief um 5:00Uhr morgens. Bei der Zieldurchfahrt ruft die Rennleitung: »Noch zehn Stunden!« Noch »ZEHN STUNDEN? WTF!«

Nun gerissen haben wir nichts, aber mit dem Bike sind wir auf jeden Fall der auffällige Exot. Anwohner, die irgendwann mitschneiden, dass hier ein Rennen läuft und uns anfeuern und das zunehmend lauter grölende Publikum vor der Neue Republik Reger.

Doch mein Kollege Johannes #89 der wahrscheinlich 2/3 unserer 477 Kilometer gemacht hat, war der eigentliche Held dieses völlig wahnsinnigen Rennens! Ich hätte mir keinen besseren Teamkollegen wünschen können. Als klar wurde, dass wir an die 25 kg der Bullitts nicht herankommen würden, ging es mehr um einen Belastungstest. Und der Szene einmal die eigene Arbeit vorzuführen und zu fachsimpeln. Ein bisschen wie auf der Messe oder dem Freilauf DIY Bike Camp wo sich sehr viel geballtes Fahrradbau Knowhow sammelt.

Irgendwann Richtung 12:00/13:00 Uhr setzt sich Johannes aber in den Kopf, die 90 Runden noch vollzukriegen und ballert wie ein Irrer. Ich lass ihn gerne machen. Am Ende wird’s aber knapp und die 90 drohen zu fallen und die 89 auch, die 88 sind in Gefahr. »Soll ich nochmal?« »Na, wenn de willst!« Ich will nicht, aber machen tue ich es jetzt trotzdem. Nur mit dem KNTHLZ-Cargo geht das leider nicht.

Auf Lizzy, dem grünen Fahrwerk-Bullitt und 15 kg weniger Eigengewicht, fliege ich plötzlich an den Anderen vorbei. Verdutzte Blicke. Ja, mit dem Gewicht ballern kann jeder. Und ein bisschen ausgeruhter bin ich auch. Ich gebe es ja zu. Ich mache die Neunzig noch voll, relativ knapp. Aber herausgefahren hat die Johannes, nicht ich. Diese Scheiß Kanister. Nach der letzten Runde kippe ich mir das Wasser über. Immer wieder fragten mich Leute, was das ist, was wir da herausholen aus den Boxen. »Gewicht!«, rufe ich, »einfach nur Gewicht!«

17:30 Uhr Siegerehrung: Das Lastenrad aus Kanthölzern wird separat erwähnt, cooles Gefühl. Wir stehen nicht drauf, aber das Treppchen ist eigentlich gar nicht so weit entfernt. Also irgendwie … irgendwie wollen wir nochmal! Weiterlesen

Fahrwerk Kurierkollektiv Berlin presents: BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️

(English below) Diesen April starten wir BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️: ein neuer Service vom Fahrwerk Kurierkollektiv – ein einmaliges Erlebnis, ein adrenalingeladener Fahrradtraum, ein echtes Alleycat. Es kann Dir gehören – für acht Stunden.

Kauf Dir den BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ und schlüpf in die Schuhe* echte*r Fahrradkurier*innen, für einen einzigartigen Tag. Erlebe einen “Premium Rush”-Tag auf den fiesen Straßen Berlins. Verlasse den Komfort Deines gewöhnlichen Lebens und lebe das Leben der berüchtigten Fahrradkurier*innen.

An deinem BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ wirst du echte Pakete transportieren. Du wirst mit echtem Verkehr fahren. Du wirst mit echten, authentischen Fahrradkurieren zusammenarbeiten. Sei vorsichtig, Augen auf, es wird heiß. Die Pedale hören nie auf, sich zu drehen.

Dein BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ Tag beginnt bei der Dispo: Du holst dir einen Kaffee**, und dann wirst du losgeschickt, um unvergessliche Geschwindigkeit, die schnellsten Abkürzungen, die geheimsten Gassen, die schnellsten Aufzüge, die besten Späti-Snacks***, die adrenalingeladensten Fahrer*innen und den allgemein unvergesslichen Mix aus Geschwindigkeit und Schweiß zu erleben. Das ist #MessLife.

Dein BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ Tag beinhaltet ebenso eine Auswahl von drei Anfängerfehlern, die du erfahren kannst (Liste wird zur Verfügung gestellt!), und am Ende des Tages erhälst Du ein Erinnerungsheft mit Fotos, vollgepackt mit unvergesslichen Momenten, einschließlich eines berüchtigten Lift-Selfies für Dein Instagram.

BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ ist ein Erlebnis in limitierter Auflage. Wähle Dein Zeitfenster, sichere es Dir mit einer einmaligen Zahlung und mach Dich bereit für die Fahrt Deines Lebens.

*figurativ. Schuhe werden bei BIKE MESSENGER EXPERIENCE DAY™️ nicht mitgeliefert.
** Es wird keine Zeit zum Anhalten geben, also denk bitte daran, morgens nicht zu viel Kaffee zu trinken.
*** Menü im Voraus erhältlich.

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Fahrwerk trifft By-Expressen

You can enjoy this in its original English, if you scroll down.

Es gibt zwar kein offizielles Fahrradkurier-Austauschprogramm, aber in der Welt der Kollektive und selbstorganisierten Unternehmen gibt es einige, die wir respektieren und bei denen uns ganz besonders interessiert, wie sie arbeiten.

Als zwei unserer Fahrwerk-Kurier*innen genau zu dem Zeitpunkt in Kopenhagen waren, als By-Expressen während eines besonders arbeitsreichen Monats (inklusive Kopenhagener Fashionweek), Hilfe gebrauchen konnte, nutzten Claire #45 und Fabian #69 die Gelegenheit, drei Wochen lang bei der dänischen Kurierbude zu arbeiten. Hier folgt ein Bericht darüber,  wie es ist, wenn man von den großen Straßen Berlins auf die fast so großen Radwege von Kopenhagen wechselt, geschrieben von Claire #45.

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9. internationales Cargo Bike Race auf der Kolektif Berlin

Charlotte_23 macht den Auftakt mit Runde 1/4 den Sattel bereits für die deutlich größeren Kollegen eingestellt, fährt sie die gesamte Runde im Stehen

Die Kuriere des Fahrwerk Kurierkollektiv gehen in der Staffel als einziges, nicht reines Männerteam an den Start und belegen den 2. Platz.

Am 29. Februar fand im Rahmen der Kolektif Berlin das 9. internationale Lastenradrennen statt. Unter den vier Teams konnten sich unsere Kollektivistas auf das zweite Treppchen kämpfen. Der äußerst kurze Track (Charlotte_23: “Hat Spaß gemacht, gerne länger! Eine Runde ist ein wenig kurz.”) gab wenig Raum für fahrerrische* Leistung und so nutze Team Fahrwerk routinierte Be- und Entladefähigkeiten um in der “Box” Zeit gut zu machen.

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Vorstellung des Lastenrad-Periskops!

Das Periskop hat den Weg in unser Kurierdasein gefunden, nicht nur um die “Carry Shit Olympics” zu gewinnen, sondern auch um dabei den Durchblick zu behalten.

Es ist für jedes Lastenrad geeignet, Omnium, Bullit, etc. Es wurde von echten Kurieren im Straßenalltag Berlins getestet, sogar bei winterlichen Bedingungen. Ausdauernd und widerstandsfähig kann es so einfach und schnell eingesetzt werden, wie es deine Arbeit verlangt: belade einfach dein Lastenrad, leg es drauf und mach es mit Elastikband fest, los gehts!
Kompatibel mit jeder Kiste, jetzt in Lila zu erwerben!

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